Spätestens mit dem ersten iPhone 2007 begann für uns alle die Digitalisierung. Neuland wie das World Wide Web, Social Media bis hin zum Handel 4.0 hat sich entwickelt. Die Welt, wie wir sie kennen, ist ständig in Bewegung. Die Digitalisierung verändert unseren ganzen Alltag – vom Familienleben bis hin zu unserem Job. Die Digitalisierung verändert, wie wir kommunizieren und konsumieren, unseren Alltag managen und unser Leben planen, wie gesellschaftliche Prozesse funktionieren und wie wir unsere Zukunft gestalten. Diese Veränderungen bringen auch Ängste und Kritik mit sich. Doch was die meisten nicht realisieren, sind die neuen Chancen, die sich durch das digitale Zeitalter ergeben, vor allem in der Arbeitswelt.
Der Arbeitsmarkt der Zukunft
Jedes digitale Werk hatte seinen Ursprung in der analogen Welt: aus traditionellen Bankgeschäfte haben sich Homebanking Prozesse ergeben, Einkaufen wurde zu eCommerce und Lernen wurde zu eLearning. Wir shoppen online, wir lernen online und wir kümmern uns um unsere Geldgeschäfte online. Bei Flughäfen brauchen wir mittlerweile nicht mehr beim Personal einzuchecken, sondern können es schnell digital an einem Bildschirm machen.
Chancen der Digitalisierung
Doch mittlerweile geht es darüber hinaus. Mithilfe von „Alexa“ werden wir uns irgendwann keine Sorgen mehr über Einkäufe machen müssen. „Alexa“ wird alles organisieren und online automatisch alle fehlenden Lebensmittel nachbestellen. In Südkorea zum Beispiel gibt es schon einen „Showroom“ an Bahnhöfen, wo Bilder von Lebensmittel gezeigt werden und über eine App direkt bestellt werden können.
Über die „Apple Watch“ werden wir unsere Gesundheit und Ernährung kontrollieren. Amazon will ein neues System einführen, bei dem Pakete über Drohnen geliefert werden. Es gab schon erste Testversuche für selbstfahrende Busse. Fazit: das Leben wird uns in vielen Aspekten erleichtert, wahrscheinlich werden wir sogar etwas faul. Aber genauso werden Menschen ihre gesparte Zeit auch nutzen: Eltern können mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, wir leben gesünder und organisierter. Wir können uns (endlich wieder) intensiv mit unseren Interessen und Hobbies beschäftigen.
Risiken der Digitalisierung
Aber natürlich gibt es auch negative Seiten der Digitalisierung. So kann man z.B. in der Netflix-Dokumentation „Dark Net“ sehen, dass viele junge Männer in Japan eine virtuelle Freundin haben – gefangen in einer Simulation namens „Love Plus“. Vor Kurzem fanden mehrere digitale Hochzeiten in Tokio statt. Das zumindest berichtete die “Tech in Asia” und gab bekannt, dass sich Gamer ihrer digitalen Traumfrau vor dem Altar das Jawort geben konnten. Verrückt!
Wenn es um den Arbeitsmarkt geht, haben viele Zweifel und befürchten, dass Maschinen und Roboter unsere Jobs übernehmen werden. Aber genauso wie Maschinen vereinzelte Jobs übernehmen, entstehen wiederum neue, die nur wir erledigen Menschen können. Nach einer Studie der ManpowerGroup „Skills Revolution 2.0“ planen weltweit 86 Prozent der Arbeitgeber, im Laufe der Digitalisierung die Zahl der Arbeitsplätze stabil zu halten oder sogar zu steigern, dabei wollen 91 Prozent in Deutschland in den nächsten zwei Jahren so vorgehen. Nur acht Prozent sind der Meinung, dass Jobs verloren gehen würden.
Schon im 19. Jahrhundert haben sich die Menschen Sorgen gemacht, dass ihr Arbeitsplatz von Maschinen ersetzt werden könnte. Doch damals, genauso wie im späten 20. Jahrhundert, konnten sich die Menschen die Tätigkeiten, die es jetzt gibt (wie z.B. Webdesigner, Social Media Manager, Software-Developer) nicht vorstellen. Die Zukunft bringt also auch neue Chancen und Perspektiven. Anstatt uns Sorgen zu machen, sollten wir lieber offen sein für das, was uns alles noch erwarten wird.
Neue Perspektiven durch die Digitalisierung
Die Bertelsmann Stiftung hat Szenarien entwickelt, wie der Arbeitsmarkt aufgrund der Digitalisierung 2030 aussehen könnte.
Die „I-Factory“ wird etabliert, wo Maschinen zwar die Produktion abwickeln, Menschen aber diese Maschinen kontrollieren und entwickeln. Sie übernehmen das Cockpit der Produktion.
Nach der Studie wird es Netzermittler geben, die als Polizisten im Internet agieren. Sie durchforschen das Internet nach Verstößen und Kriminalität. E-Sports wird ein anerkannter Sport und ist ein Millionengeschäft. Ein Real Life Beispiel: China. Laut dem Forbes Magazin hat China den größten E-Sports-Markt der Welt und ist ein ernstzunehmendes Geschäft. Berichten zufolge handelte es sich um einen Umsatz von 660 Millionen Dollar im Jahr 2017.
Wenn Ihnen diese Jobs zu exotisch klingen, wird es aber auch andere Alternativen geben, die immer wichtiger werden. Die Rede ist von Software Developer und IT Security Manager, aber auch Social Media Manager und Online Pressesprecher werden immer wichtiger für Unternehmen. Studien beweisen, dass alte Erfolgsrezepte im digitalen Zeitalter nicht mehr vielversprechend sind – Veränderung ist nötig. Hierbei müssen Traditionsunternehmen schnell reagieren, bevor sie den Anschluss verlieren. In den meisten Städten können die Bewohner selbst beobachten wie viele Unternehmen und Läden der Shopping-Meile schließen müssen. Der Grund? Online-Shopping wird immer beliebter. Bequemlichkeit geht für die meisten Menschen vor.
Auch wenn es um Information und Kommunikation geht, wird das Internet immer wichtiger. Eine gepflegte Webseite ist nun längst nicht alles. Unternehmen nutzen Plattformen wie Social Facebook, um sich mit ihren Kunden austauschen zu können. So entsteht eine neue Form des CRM. Viele Unternehmen benutzen neuerdings „Chatbots“, bei denen rund um die Uhr ein Computer erreichbar ist. So können Kunden schnell Kontakt aufnehmen, Antworten bekommen und Probleme klären.
Soft Skills werden wichtiger als Führungsqualitäten
Die Digitalisierung bringt neue Arbeitsmöglichkeiten, verlangt aber auch genauso neue Fähigkeiten. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Infocorp nehmen die Anforderungen von Arbeitgebern eine deutliche Wendung. Besonders Wert legen Arbeitgeber auf Kommunikations- und Organisationstalente. Führungsqualitäten seien mit nur 28 Prozent dahingegen kaum noch gefragt. Den Studienautoren zufolge fehlen allerdings genau diese Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt. Rund 36 Prozent seien der Auffassung, den Bewerbern fehle es an Kompetenz, Probleme zu lösen. Zudem sind 31 Prozent der Arbeitgeber der Auffassung, dass es potenziellen Kandidaten an der Fähigkeit mangele, sich selbst zu organisieren.
Nach dem Online Magazin „Computerwoche“ werden dem Arbeitnehmer zukünftig bestimmte Soft Skills abverlangt, die über den beruflichen Erfolg entscheiden. „Die entscheidenden Einstellungskriterien für Arbeitgeber sollten heute nicht das bereits vorhandene Wissen und Können eines Bewerbers sein“, erklärt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland, „sondern seine Fähigkeit, sich auf andere einzulassen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.“
Die Rolle der Social Media Manager im Prozess der Digitalisierung
Was vorher eine eher schwammige Bezeichnung war, ist jetzt ein ernstzunehmender Job. Social Media Manager kümmern sich z.B. um die Online Auftritte von Unternehmen oder Privatpersonen. Ziel ist es, die Beziehung von Unternehmen und Kunden zu verbessern. Sie beschäftigen sich mit dem Ruf des Unternehmens, erleichtern die Kommunikation innerhalb und außerhalb und beobachten die Konkurrenz. Sie sind Krisenmanager und versuchen z.B. Shitstorms zu umgehen oder zu lösen.
Wenn es um die Zukunft geht, haben viele die Befürchtung, dass Social Media Manager durch Systeme wie den Algorithmus auf Instagram & Co. ersetzt werden könnten. Doch wie funktioniert dieser Algorithmus? Der Grundansatz eines sozialen Netzwerks ist simple: Personen stehen in Austausch mit anderen Personen. Die Social-Media-Netzwerke sind eine digitalisierte Form von dem, was es offline bereits gibt. Das Besondere ist, dass sie die Beziehungen nicht nur abbilden, sondern auch gewichten. Diese Gewichtung erfolgt beispielsweise bei Instagram über einen Algorithmus, der Beziehungsstärken von Nutzern analysiert. Nach diesen Ergebnissen werden dann die Posts angepasst und erscheinen je nach Aktivität auf dem Feed von anderen Nutzern.
Das Prinzip bezieht sich auf 3 Punkte: Engagement, Interaktionszeit und die Art des Contents. Bekommt ein Foto oder Video also zig Likes, Views oder Kommentare und wird einige Sekunden angeguckt, so signalisiert das dem Algorithmus, dass der entsprechende Beitrag für viele Follower relevant ist. Die Auswahl der Bilder auf dem Feed richtet sich also nach der persönlichen Relevanz.
Der Algorithmus ist somit kein Hindernis für den Social Media Manager, sondern ein weiteres Medium um den Kunden bei der Optimierung helfen zu können. Man muss nur die richtigen Tricks kennen, um den Algorithmus effektiv zu nutzen und zu kontrollieren.
Unsere Zukunft bleibt ein umstrittenes Thema
Unsere Zukunft im digitalen Zeitalter ist ein umstrittenes Thema und bringt sicherlich viele Ängste und Interpretationsmöglichkeiten mit. Die digitale Transformation wird die Unternehmen in den kommenden Jahren in Gewinner und Verlierer spalten. Dabei sind langfristige Strategien und die Umsetzung von unflexibler Organisation Grund dafür, dass viele Unternehmen in der Digitalisierung viel zu langsam auf ihre Umwelt reagieren und zu spät bemerken, dass sie sich in die falsche Richtung begeben. Dabei ist nicht die falsche Richtung das Problem, sondern dass nicht mehr klar ist, wie man die passende Richtung überhaupt findet.
Wenn auch Sie Hilfe und Unterstützung wollen für Ihren Online Auftritt oder einfach mal reden wollen, dann können Sie mich gerne unter julie.hermann@bessere-kommunikation.com oder meiner Telefonnummer 0611 8804 3675 kontaktieren.
Falls Sie gerne mehr Informationen über Digitalisierung in der Arbeitswelt möchten, haben wir hier ein paar Links für Sie:
„Dark Net“ Netflix Dokumentation, Folge 1 „Crush“, kreiert von Mati Kochavi :
https://www.netflix.com/de/title/80182553
https://www.youtube.com/watch?v=SO11jKFMN9Q
Studie der Bertelsmann Stiftung „Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt 2030“
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2017/juni/wie-veraendert-die-digitalisierung-unsere-wirtschafts-und-arbeitswelt/
Artikel der Computerwoche „Digitalisierung soll Arbeitsplätze schaffen.“
https://www.computerwoche.de/a/digitalisierung-soll-arbeitsplaetze-schaffen,3544711
Artikel des Blogs „pics“, „10 Social Media Thesen der Zukunft.“
https://www.pics.co.at/blog/die-10-social-media-thesen-der-zukunft
Third Wave Insights, „10 Thesen zur Digitalisierung in Unternehmen“
https://medium.thirdwaveberlin.com/das-digitale-betriebssystem-f%C3%BCr-f%C3%BChrungskr%C3%A4fte-48f9aff14b11