Clever und Smart: Leben und Arbeiten in der Welt der neuen mobilen Arbeitsgeräte (Teil 2)
Es ist jetzt schon fast ein halbes Jahr her, da06ss ich mir mein neues (erstes) Smartphone angeschafft habe. Treue Besucher und Leser unserer Webseite wissen, dass es sich um ein Samsung Galaxy Note II handelt. In meinem ersten spontanen Bericht vom ersten Nutzer-Wochenende hatte ich versprochen, über meine weiteren Fortschritte als Smartphone-Nutzer zu berichten. Was habe ich nun in 5 Monaten über mich und mein Galaxy Note gelernt, wie hat sich mein Medienverhalten geändert, ohne welche Anwendungen kann ich nicht mehr leben, welche gehen partout nicht an mich?
Telefonieren ist out – Internet ist in
Also Telefonieren klappt inzwischen problemlos, sogar im Freisprech-Modus dank der ordentlichen Lautsprecher. Aber das ‚Weg-Schütteln‘ von Gesprächen durch eine schnelle Drehung des Smartphones habe ich mir nicht angewöhnen können. Auch war ich enttäuscht, dass die Synchronisation zwischen Samsung und Opel Bluetooth Freisprechanlage nicht optimal funktioniert. Einlesen des Adressbuches? Fehlanzeige. Da waren das Motorola und das HTC meiner Frau schon weiter. Allerdings muss ich zugeben, dass Telefonieren sowieso nicht mehr zu den wichtigsten Anwendungen gehört.
Mit dem großen Display ist tatsächlich mein mobiler Internetzugriff deutlich gestiegen. Und ich freue mich immer noch, wenn die eigene Webseite Dank WordPress perfekt ins Display eingepasst wird und alles, ob Slide-Show, eingebettetes Video oder Social-Media-Widgets fehlerlos funktioniert. Persönlich greife ich noch auf die meisten Inhalte per Google und Browers zu. Ich bin nicht der Typ, der sich für jeden Inhalt gleich die App holt, weder für Zeit, Spiegel, Bild noch für Bundesliga oder Mensa-Speiseplan.
Apps, die mir noch gefehlt haben
Aber es gibt sie die Apps, die ich nicht mehr missen möchte. Zuallererst ist es für mich als Vielfahrer die App der Bahn. Mit wenigen Klicks weiß man wirklich, ob man noch auf den fahrenden Zug aufspringen kann, oder doch lieber gemütlich in der DB Lounge eine Latte Machiatto genießen sollte. Und es schon ein erhabenes Gefühl, wenn man Dank App aktuellere Verspätungsinfos hat als der Zugchef – gesetzt den Fall das 3G-Netz spielt gerade mit. Wirklich verändert hat mein Leben aber die App von Runtastic.
Anfeuerung unterwegs, Karten, Zwischenzeit-Auswertung und gepflegtes Pos(t)en über Facebook, all das hat sich überaus positiv auf meinen Trainingsfleiß ausgewirkt. Auch wenn sich schon mal ein vernetzter Kunde beschwert, statt laufen zu gehen, hätte ich doch auch sein Konzept fertig machen können. Und die Runtastic-App ist auch ein wirklich schönes Beispiel für ein sogenanntes Freemium-Angebot. Sie funktioniert einwandfrei in der kostenlosen Variante, aber ich bin immer kurz davor mir für 4,99 Euro die Pro-Version zu holen, „to get voice feedback on the entire session“.
Und was ist mit Social Media?
Meine Facebook-Aktivitäten haben sicher zugenommen. Interessanter Weise aber nicht über die Facebook-App, sondern am meisten über das elegante Zusammenspiel von Kamera und Facebook auf der einen Seite und die direkte Posting-Möglichkeit auf dem Android-Startscreen auf der anderen Seite. Aber ich bin weder ein intensiver Twitterer noch Foursquare-Nutzer geworden. Twitter bleibt für mich eine Desk-Top-Arbeit mit Betonung auf Arbeit. Der mobile Tweet ist eher mal die Notlösung, wenn ein Artikel oder eine Website keine andere einfache Merkmöglichkeit anbietet. D.h. meist wenn es nur eine Facebook-Like und keine Facebook-Share-Option gibt. Aber eine Social-Media-App, die ich vorher nicht kannte, kann ich wirklich nur empfehlen und das ist Flipboard. In einer ganz persönlichen Mischung aus Facebook, Twitter und ausgewählten Nachrichten-Quellen stellt es einem einen ganz persönlichen Neuigkeiten-Strom zusammen. Auch wenn ich die Mischung und vor allem die Einstellungsoptionen noch nicht ganz durchblickt habe, hat Flipboard mir gerade bei Warte- oder Reisezeiten schon viele kurzweilige und zugleich informative Minuten verschafft.
Zeitvertreib oder Arbeitsgerät?
Und wie hat sich das Arbeiten verändert? Heißt Smartphone auch Smartwork? Nun die Synchronisation der Outlook-Kontakte und -Termine erfolgt immer noch über USB-Kabel, aber sie passiert regelmäßiger und häufiger. Und für E-Mails bleibt das Samsung großer Bildschirm hin oder her tabu, zum Wohle der Kommunikations-Hygiene und -Qualität. So sieht es danach aus, als ob das neue Smartphone ein Beleg von Riepls ‚Gesetz‘ aus der Medienwissenschaft ist, kein Medium wird durch ein anderes ersetzt, sondern sie existieren zukünftig nebeneinander. D.h. das Smartphone hat weder Büro-Laptop, noch das kleinere Reise-Notebook, noch das heimische iPAD überflüssig gemacht. Aber es ist noch vieles im Fluss: die QR-Code-Nutzung nimmt ganz langsam zu. NFC und RFID-Labels haben den versprochenen Nutzen nicht erbracht, aus dem einfachen Grund weil ich mein Smartphone mit einem PIN-Code gesichert habe. Denn wenn man diesen PIN noch vor der NFC-Nutzung per Hand eingeben muss, ist der Sinn und Zweck der automatischen Funktionen, die die RFID-Label auslösen sollen, weitgehend hinfällig. Ob ich dann noch per Hand auf lautlos schalte und Bluetooth deaktiviere, spielt auch keine Rolle mehr. Dafür bekommt die Dropbox eine immer größere Bedeutung, als das robuste gerät- und format-übergreifende Synchronisationstool.
Ich bin aber ziemlich sicher, dass ich mit den Entdeckungen der smarten, mobilen Welt lange noch nicht am Ende bin und dass ich noch einiges ausprobieren werde, und nicht nur solchen Quatsch wie die original Peitschen-App aus der Nerd-Soap ‚The Bing Bang Theory‘. Oder wie ich Screenshots in Android mache für die Ansichten dieses Artikels. Darum freue ich mich natürlich auch über Tipps, Anregungen und Empfehlungen rund ums Leben und Arbeiten mit Smartphones.