Kommunikation wird oft als ein einzelner Akt eines einzelnen Akteurs missverstanden. Der Autor verfasst ein Buch oder die Mutter schreit ihr Kind an. Aber Kommunikation entsteht nur gemeinsam. Und eine idealtypische Kommunikation besteht nicht nur aus einer Äußerung mit einmaligem Feedback, sondern aus dem längeren wechselseitigen Erarbeiten von gegenseitigem Verständnis und gegenseitiger Beeinflussung. Dabei ist es nicht richtig, die Verantwortung für das Gelingen von Kommunikation komplett beim „Sender“ abzuladen. Kommunikation ist kein Wettkampf, bei dem mit List und Ködern der Widerstand eines Gegners überwunden werden muss. Es gilt also nicht, sich mit Tricks, Techniken, Druck oder Belohnung das Feedback auf die E-Mail zu erschleichen, denn Kollegen, die sich nachher nur gefangen und getäuscht fühlen, werden zukünftig ihre Mitarbeit verweigern und immun gegen die alten Tricks werden.
Dabei ist eine kooperativ geplante Kommunikation viel effizienter. Bei einer E-Mail z.B. lohnt es sich, über den Betreff nachzudenken, ihn ggf. bei einer Antwort oder Weiterleitung zu ändern und die Mail vor dem Versenden noch einmal mit den Augen des Anderen durchzulesen, d.h. sein Nichtwissen, seine Stimmung zu berücksichtigen. Wir müssen also immer für uns und andere den Arbeitsaufwand beim aktiven Zuhören bzw. Lesen oder Interpretieren mit in Rechnung stellen.
Leider ist aber der kooperative Charakter von Kommunikation für Unternehmen keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Gerade Mitarbeiter in größeren Organisationen haben inzwischen nicht ganz unbegründet Angst vor allen Maßnahmen, die ihnen Ressourcen einsparen – sie könnten dadurch ja selbst überflüssig werden. Außerdem wird kooperatives Verhalten durch ein gemeinsames Verständnis und gemeinsames Handeln der Kommunikationspartner vorausgesetzt. Dies ist jedoch keineswegs immer der Fall – fehlende Ziele und konfliktbeladene Hidden Agendas sind leider gang und gäbe.
Diesen sowie den ersten Teil finden Sie hier komplett als PDF.
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